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Wie kann man
nur Tiere töten?
Ethik, Moral und
Waidgerechtigkeit?
Ist das nicht
total langweilig?
Und was passiert
nach dem Schuss?
Hege, Pflege
und Naturschutz?
Was ist das für
eine Ausbildung?
Und
schlussendlich!
 

 

Ist das nicht langweilig?

Eine weitere Frage, die ich oft zu hören bekomme und bei der sich auch wieder Parallelen für mich als Angler ergeben , ist: "Ist das nicht langweilig, die ganze Zeit in der Gegend rum zu gucken?". Um ehrlich zu sein löst diese Frage immer Mitleid in mir für die fragende Person aus. Denn zeigt sie doch aufs deutlichste, wie sehr einige Menschen den Zugang zur Natur bereits völlig verloren haben. Somit fühle ich mich in einer immer schnelllebigeren und gehetzten Welt, in der das Auge für das entspannend Ursprüngliche verloren geht, nahezu privilegiert auch mal wohltuende "Entschleunigung" erfahren zu können. NEIN, es ist nicht langweilig!

Es kann sehr aufregend sein, nachts im fahlen Licht des Mondes auf die Geräusche in den Feldern, das Knacken und Rascheln im Wald, auf schemenhafte Bewegungen an der Waldkante und den Ruf des Käuzchens zu achten und sich dabei in klaren Nächten zusätzlich am Sternenbild des Großen Wagens und den schweifziehenden Sternschnuppen zu erfreuen. Und wenn dann auch noch eine Rotte Sauen durch das Unterholz brechend anwechselt, spätestens dann bekommen auch Nichtjäger Puls, Gänsehaut und einen Adrenalinschub.

Ich kann es genießen, wenn die klare Luft der frühen Morgenstunden in meine Lunge strömt, das Spiel des Morgennebels auf den Feldern langsam in den ersten Sonnenstrahlen verdampft, die ersten Vögel anfangen zu zwitschern und der Wald sprichwörtlich anfängt zu erwachen. Oder abends wenn die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln verschwindet, alles in ein goldenes Licht getaucht wird und das Wild anfängt zu ziehen. Dabei geht es in erster Linie nicht um das Erlegen. Ich erfreue mich immer sehr am Anblick von Wild und genieße es, wenn es dicht an mir vorbei zieht, mich nicht bemerkt und ich eventuell sogar die Gelegenheit bekomme, ein außergewöhnliches Foto zu machen (siehe auch: www.wildtierfoto.de). Oder im Winter bei vollkommener Stille und klirrender Kälte das Glitzern und Schillern der Eiskristalle im ersten Licht es Tages zu bewundern. Oder das Fährtenlesen bei Neuschnee…und…und…und.

Es ist für mich auch immer wieder erstaunlich, wie feinfühlig die menschlichen Sinne trotz der Reizüberflutung des Alltags doch ausgeprägt sind, und wie sie sich trainieren und verbessern lassen. Sei es das Orten und Deuten von Geräuschen auch wenn sie noch so leise sind. Das geschulte Auge, das Bewegungen und Wild schon in der Dickung oder bei Dunkelheit ausmacht. Oder die Nase, die den Geruch vom Fuchs oder der Rotte Sauen meldet, wenn diese im Wind steht. Wenn ich so in der Natur unterwegs bin, dann nehme ich auch die kleinen ursprünglichen Dinge wahr, an denen andere achtlos vorbei gehen, weil ihnen der Blick dafür verloren gegangen ist. Ob das jetzt der Gesang der Nachtigall, das schreckende Rehwild in der Dickung , der Wildwechsel vom Wald ins Feld, der Hase in der Sasse, die Fährten der letzten Nacht, die Rupfstelle des Habichts, oder die Stelle ist ,an der die Sauen letzte Nacht gebrochen haben, spielt keine Rolle. Ich glaube, ich könnte ein Buch über diese ganzen Eindrücke und Erfahrungen schreiben.

Naturerlebnisse, bestenfalls ohne Zivilisationsgeräusche, die den meisten Menschen nicht zu Teil werden…vielleicht ist es ein fehlendes Bedürfnis aus Unwissenheit? Zumindest bemerke ich immer wieder sehr großes Interesse an diesen Dingen, wenn ich sie den Leuten nur zeige. Auch die boomende Outdoor-Branche zeugt von dem Wunsch vieler Menschen, wieder etwas an Naturverbundenheit in einer reizüberfluteten Welt als regenerative Quelle für sich zurück zu erschließen. Und das ist auch gut so!

Aber auch hier darf man die Augen nicht davor verschließen, dass immer mehr Erholungssuchende und Freizeitsportarten wie Quad-Fahren, Mountainbike, Cross-Country-Frisbee, Orientierungslauf, Geocaching, Motorcross, Terrain-Jogging, etc. von den eigentlichen Wanderwegen abweichen und somit eine immer größer werdende Herausforderung und Störung für das Wild darstellen.

Und weiter geht es mit...
Und was passiert nach dem Schuss?

 

 

Vollmond

Sonnenuntergang
Starker Rehbock
Mäusebussard
 

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